Passwörter – Tipps zur Verwaltung

Passwörter – Tipps zur Verwaltung

Neben dem Anlegen sicherer Passwörter, wie in diesem Beitrag beschrieben, sind auch die Verwaltung und die Aufbewahrung Ihrer Passwörter ein wichtiger Bestandteil Ihrer Passwort-Organisation. Je nachdem wie viele Onlineangebote Sie verwenden, summiert sich die Zahl der notwendigen Konten und damit verbundenen Logins schnell zu einem unübersichtlichen Wust an Daten. Um die mehrfache Verwendung von Passwörtern, Benutzernamen, Sicherheitsabfragen usw. zu vermeiden, können Sie Ihre Passwörter ähnlich der unten gezeigten Tabelle strukturiert und übersichtlich anlegen und verwalten.

Die Passwortplatzhalter sind hier auf „xxxxxx“ beschränkt, sollten aber wie bereits hier erwähnt mindestens 13 Stellen lang sein! Die hier empfohlenen Vorgehensweisen erscheinen vielleicht übertrieben, können Sie aber vor heiklen Problemen bewahren.


Beispieltabelle zur Passwortverwaltung

KontoangelegtBenutzernamePasswortändern allenächste Änderung
Online Banking01.01.19ed.xx1711699854x@xxx1711699854xxxxxx30 Tage31.01.19
Online Shop 115.12.18Mustername 1xxxxxx30 Tage15.01.19
Online Shop 203.05.18Mustername 2xxxxxx30 Tage03.06.18
Internetanbieter04.03.18ed.xx1711699854x@xxx1711699854xxxxxx2 Monate04.05.18
Forum XYZ02.08.17ed.xx1711699854x@xxx1711699854xxxxxx12 Monate02.08.18

Sie können eine solche Tabelle entweder mit einem Tabellenkalkulationsprogramm oder handschriftlich erstellen. Wenn Sie die digitale Variante bevorzugen, sollten Sie die erstellte Datei nach Möglichkeit auf einem Gerät ohne Internetanbindung abspeichern. Ausgedruckte und handschriftliche Tabellen sollten stets in abschließbaren Schubläden, Schränken oder auch im Tresor aufbewahrt werden, vor allem wenn Sie sensible Daten wie PIN Nummern für Bankkarten und Zugänge für Online Banking enthalten.

Diese Tabelle können Sie entsprechend Ihrer Anforderungen natürlich erweitern, zum Beispiel mit Angaben zu Sicherheitsabfragen, der hinterlegten E-Mail Adresse für Rücksetzungen des Passwortes usw.

Wichtig für Nutzer mobiler Geräte wie Laptops, Notebooks und Smartphones

Wenn Sie Ihre Geräte außer Haus verwenden, sei es privat oder beruflich, sollten darauf keinerlei unverschlüsselte Dateien enthalten sein die Passwörter, Passworthinweise, PINs etc. enthalten. Sollte Ihr Gerät gestohlen werden, ist es ein leichtes, diese Dateien zu finden und die darin enthaltenen Zugangsdaten zu kriminellen Zwecken zu mißbrauchen. Die Absicherung des Windows oder auch Linux Benutzerkontos durch ein Passwort hilft hier kaum! Für mobile Geräte sollte immer eine Software wie z.B. „KeePass Password Safe“ verwendet werden.

Alternative Passwortverwaltung mittels Software


Eine weitere Möglichkeit für die Verwaltung Ihrer Passwörter und Zugangsdaten ist die Verwendung spezieller Programme, wie z.B. „KeePass Password Safe“. Diese Programme funktionieren wie ein Tresor, in dem Sie alle Zugangsdaten hinterlegen können. Der Zugriff auf die eingetragenen Daten ist nur durch die Eingabe des korrekten Hauptpasswortes möglich, welches bei der Erstellung einer Datenbank für Ihre Zugangsdaten angelegt werden muss. Auch für dieses Passwort gelten die von mir empfohlene Länge und Zeichenkombinationen, die Programme prüfen bei der Erstellung des Passwortes auch dessen Qualität, also die Sicherheitsstufe.

Der Vorteil dieser Software: Sie benötigen nur noch ein einziges Passwort, welches Sie sich merken oder schriftlich festgehalten sicher verwahren müssen. Der Nachteil: Sollten Sie dieses Passwort vergessen bzw. verlieren, ist der Zugriff auf alle in der verschlüsselten Datenbank befindlichen Zugangsdaten nicht mehr möglich!

Sollten Sie sich für die Verwendung einer solchen Software entscheiden, stehe ich für Fragen natürlich gerne zur Verfügung.

Passwörter regelmäßig ändern


Alle Passwörter, Benutzernamen, Bankkontodaten, E-Mail Adressen und sonstige Angaben, welche für die Verwendung von Onlinediensten bei der Kontoerstellung angegeben werden müssen, werden auf den Servern des Anbieters in Datenbanken gespeichert. Diese Server und die darauf befindlichen Datenbanken sind in der Regel durch Angriffe von Außen geschützt, aber eine hundertprozentige Sicherheit ist unmöglich.

Sicherheitslücken in der verwendeten Software und fehlerhafte Serverkonfigurationen können Einfallstore für böswillige Hacker darstellen, welche ausgenutzt werden um Daten abzugreifen. In der Vergangenheit sind immer wieder gestohlene Datensätze zum Kauf angeboten worden, welche von Internetkriminellen auch genutzt werden. Diese Datensätze enthalten teilweise auch Passwörter im Klartext und können somit dazu verwendet werden, unbefugten Dritten Zugang zu Ihren Konten zu ermöglichen. Die verkauften Datensätze sind oft mehrere Wochen oder Monate alt, teilweise sogar älter als ein Jahr.

Und hier kommt als wichtiger Punkt Ihrer Passwortverwaltung die regelmäßige Änderung Ihrer Passwörter zum Zug. Bei sensiblen Konten, bei denen Bankverbindungsdaten und Kreditkarteninformationen hinterlegt sind, sollten Sie Ihre Passwörter und sonstige notwendige Zugangsdaten mehrmals pro Jahr ändern. Somit minimieren Sie die Wahrscheinlichkeit, dass bei gestohlenen Datensätzen Ihre aktuellen Passwörter enthalten sind.

Passwörter und Zugangsdaten nicht weitergeben


Auf Passwörter und Zugangsdaten sollte im Normalfall nur der jeweilige Nutzer Zugriff haben. Ausnahmen innerhalb der eigenen Familie sind üblich und durchaus sinnvoll, um in Notfallsituationen auch Familienmitgliedern den Zugriff auf wichtige Konten zu ermöglichen. Außerhalb der Familie stehenden Personen sollte der Zugriff nicht gewährt werden, auch nicht ausnahmsweise.

Alles Wichtige zu Passwörtern – kurz und bündig


  • Verwenden Sie für jedes Konto ein eigenes Passwort und Benutzernamen
  • Beachten Sie die Tipps für sichere Passwörter
  • Organisieren Sie Ihre Passwortverwaltung übersichtlich, z.B. durch die Verwendung von Kategorien
  • Ändern Sie Ihre Passwörter und Zugangsdaten regelmäßig, z.B. vier mal pro Jahr
  • Geben Sie Passwörter und Zugangsdaten grundsätzlich nicht an Dritte weiter
EDV-Service Frank Rüstig
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